
Noch kurz die Welt retten
Sexueller Missbrauch von Kinder ist ein Tabuthema in Österreich
Ganz im Gegenteil, sie arbeiten eng mit der Wiener Polizei zusammen, veranstalten einmal im Jahr mit dem Verein zur Förderung der Verkehrssicherheit ein gemeinsames Training. Diese Motorradpolizisten sind im Laufe der Zeit zu Friends of FaM geworden. Die Verbindung zu den Gesetzeshütern ist sehr innig, denn einige Frauen am Motorrad haben Partner, die bei der österreichischen Kripo arbeiten. Womit wir auch beim zweiten, Ursi Moor sehr wichtigen Zweck sind, warum es FaM gibt und den sie in die Vereinsstatuten geschrieben hat: „Durchführung von (Benefiz)-Veranstaltungen zur Stärkung des persönlichen Schutzes von Kindern in Österreich und zur Verbesserung der Umsetzung von Kinderrechten in Österreich. Grundlage für das Agieren des Vereines ist die UN-Kinderrechtskonvention“. Dazu unterstützen die Frauen am Motorrad die Finger-Weg-Initiative der Kriminalisten Österreichs, in der es um sexuellen Missbrauch von Kindern geht.
„Sexueller Missbrauch von Kindern ist nach wie vor ein Tabuthema in Österreich“, sagt Ursi Mohr, „jedes vierte Mädchen und jeder siebte Bursch wird missbraucht. Da kannst du auf eine McDonald's-Kinderparty gehen und anfangen abzuzählen.“ Motorradfahrende Frauen hätten eine ganz starke Energie, die sie nutzen möchte, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen. Noch sind sie in der Aufbauphase des Vereins, noch sind sie dabei, das Netzwerk auszubauen und sich einen Namen zu machen. Langsam fangen sie an, Aktionen zu planen, wie sie zu mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit beitragen können, dass sexueller Missbrauch von Kindern jeden Tag und direkt vor unseren Augen geschieht.
Motorradszene-Promi Karin Mairitsch ist Schirmherrin
Als Schirmherrin konnten die Frauen am Motorrad Karin Mairitsch gewinnen. Sie ist eine echte Nummer in der österreichischen Motorradszene. Karin Mairitsch hat nicht nur alles getestet, was zwei bis vier Räder und einen Motor hat und darüber geschrieben, sie hat sich selbst geadelt, als sie das legendäre Erzbergrennen durchstand. Außerdem entstammt ein Motorradroman – gemeinsam mit Edwin Prochaska: Rosarot und Himmelblau – ihrer Feder. Jetzt ziert ihr Antlitz die Website von FaM. „Ich vertrete den Verein nach außen. Dabei will ich seine Grundidee forcieren, dass Frauen Motorrad fahren sollen und ihr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen stärken. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, ohne Druck durch die Männer Motorrad zu fahren und nicht hinterher schleichen.“
Das scheint zumindest bei den Mitgliederinnen ganz gut zu klappen. 28 Bikerinnen und Sozias zwischen 32 und 57 Jahren haben sich bis heute den Frauen am Motorrad angeschlossen. Die selbstbewussten, die schon jetzt supergut Motorrad fahren und die weniger geübten, die es noch lernen werden. Sie sind Freundinnen geworden, haben eine tolle Truppe gebildet und legen jetzt gemeinsam los, ein wenig die Welt zu retten.
Karin Schickinger
mehr unter: www.frauen-am-motorrad.at



Kommentare
Ausnahme im deutschsprachigen Raum
Toll, das Engagement der österreichischen Bikerinnen von "Frauen am Motorrad" und herzliche Grüsse an dieser Stelle über Landesgrenzen hinweg! Die Schweizerinnen vom Frauen-Töffclub "kultur & kilometer" (www.kulturkilometer.ch)