
Pure & Crafted Festival 2015
Am 28. und 29. August 2015 fand im Berliner Postbahnhof zum ersten Mal das Pure & Crafted Festival statt. Das spätsommerliche Wetter trug sicherlich dazu bei, dass laut Veranstalter über 7.000 Besucher an den zwei Festival-Tagen gezählt werden konnten. Am Nachmittag vermeldete die Facebook-Seite bereits ein Ausverkauft. Das Festival schaffte locker den Spagat zwischen Musik, customized-vintage Motorrädern und dem trendigen Heritage Lifestyle.
Was ist Heritage Lifestyle werdet ihr euch fragen – die „Uniform“ dazu besteht bei den Männern auf alle Fälle aus dunklen geraden, einmal umgekrempelten Jeans, Hemden im Holzfäller-Look oder einfache weiße Baumwollshirts à la Schiesser Feinripp, derbe handgemachte Boots, Vollbart und jede Menge Tattoos.
Die Frauen, übrigens deutlich in der Unterzahl bei diesem Happening, verzichten auf den Vollbart, übertrumpfen die Männer aber deutlich mit großflächigen Tattoos. Voll-Pony und Blümchenkleid im 60th-Style gehören bei ihnen zur Grundausstattung.
Der Postbahnhof mit seinem Industriechic bot für diese Veranstaltung wirklich die passende Kulisse: große Hallen, rotes Backstein, offene Stahlträger, sparsam illuminiert. Auf dem Außengelände, auch die „Wheels Area“ genannt, präsentierten 15 Custom-Bike Werkstätten wie Berham Customs, Blitz Motorcyles und Nagel Motors sowie der Hauptsponsor BMW ihre 2-rädrigen Schätzchen. In der großen Innenhalle, dem „General Store“, befanden sich Stände mit hipper Bekleidung, Lederwaren und Helmdekor, sie sich ganz im Heritage Trend vorstellten und natürlich auch verkauften. Ganz mutige Herren konnten sich dann auch gleich stilecht ihren Bart beim Barbier stutzen lassen.
Das Festival wirkte daher überhaupt nicht wie eine klassische Motorradmesse oder gar wie ein Rocker-Festival sondern eher wie ein lässiges Get-to-gether. Über dem gesamten Festivalgelände lag eine entspannte, lässige Atmosphäre.
Das Band Line-Up konnte sich wirklich sehen lassen. Von unbekannten, neuen Bands bis altbekannten Rock-Musikern: 12 Live-Acts, darunter die Britische Rock’n’ Roll Girls-Band „Kitty, Daisy & Lewis“, die Hardcore-Punk-Bank „Refused“ und die Schwedische alternative Rock-Band „The Hives“ waren vertreten und haben entweder auf der Hauptbühne im Außengelände oder auf der Club-Bühne in einer der Hallen bis spät in die Nacht gespielt.
Am meisten hat mich die unglaubliche Bühnenpräsenz des The Hives-Frontmann Pelle Almqvist fasziniert.
Ein ganz besonderes Highlight gab es dan noch im Außengelände zu entdecken – das Motodrom. Die älteste, reisende Steilwand der Welt „The Wall of Death“ sorgt seit 1928 für Faszination. Die stündlichen Shows waren ratzfatz bis auf den letzten Platz besetzt und die vier Fahrer boten jede Menge Nervenkitzel bei riskanter Fahrt.
Als Krönung der Veranstaltung verloste der Hauptsponsor und Ausrichter BMW-Motorrad am Samstagabend unter den Festivalbesuchern eine nagelneue schicke BMW R nine T, customized by Urban Motor.
Hoffentlich etabliert sich diese Art von Veranstaltung in Deutschland. Ich würde nächstes Jahr auf alle Fälle wieder das Festival besuchen. Leider konnte ich selbst nur am Samstagabend über das Festival-Gelände bummeln und bei „The Hives“ abfeiern. Aber wie heißt es immer so schön – frau kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Ich hatte dieses Wochenende genutzt und bin bereits Freitagabend mit dem Motorrad von Dresden zu einer Freundin nach Berlin gefahren. Am Samstag war ich dann bei der BMW-Motorrad Kundentour in die Östlichen Oderauen dabei. Dies war eine tolle Gelegenheit das Umland von Berlin/Brandenburg und vor allem einen Zipfel von Polen kennenzulernen.
Über die Autorin:
Ich bin Tanja, 43 Jahre alt, ein echtes Pfälzer Mädel, das es aber nicht lange in der Heimat hielt. Durch meinen Job bin ich viel im In- und Ausland herumgekommen. Nach einem längeren Auslandsaufenthalt für einen internationalen Medizintechnik-Konzern in Hongkong, lebe ich seit Anfang 2014 in Dresden. Dorthin lockte mich die Möglichkeit, ein Biotechnologie Start-Up mit aufzubauen. Den Motorradführerschein habe ich erst mit Mitte 30 gemacht. Dafür hat mich die Motorradleidenschaft nun aber auch wirklich gepackt. Mit meinem jetzigen Motorrad „Emma“ – eine BMW R1200 GS LC – würde ich am liebsten jede freie Minute die Gegend on- und offroad in meiner neuen Heimat rund um Dresden erkunden. Das bietet sich ja auch wirklich an, denn das Kurvenparadies Sächsische- und Böhmische Schweiz und das Erzgebirge liegen direkt vor meiner Haustüre.
After-Movie des Veranstalters:
Text: Tanja Seiler
Fotos: BMW Motorrad, Tanja Seiler



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