
Essen auf zwei Rädern - Teil 4
Öl und Wasser – ohne gibt’s Motorschaden!
Ohne Nahrungsfette können viele Stoffe (u.a. fettlösliche Vitamine) vom Körper nicht aufgenommen werden. Eine fettfreie Ernährung ist wegen der vielen versteckten Fette in den Lebensmitteln auch praktisch nicht möglich. Ein übermäßiger Fettverzehr führt bekanntermaßen zu Übergewicht und Ernährungskrankheiten. Doch wie viel ist „übermäßig“?
Gegenfrage: Wie viel Öl braucht Dein Motorrad zwischen zwei Ölwechselintervallen? Meine Motorräder brauchen so gut wie gar keins!
Mit ca. 60g ist der Tagesbedarf an Fett gedeckt! Pro Mahlzeit entspricht dies ca. 20g Fett, und das ist bspw. bereits in 100g Hühnchen (mit Haut) oder 80g Hackfleisch enthalten. Wer unterwegs in den Genuß eines Hotel-Frühstücks mit einzelnen, abgepackten Butterportionen kommt, der kann staunen: Meist entspricht nur ein einziges „Butterpäckchen“ dem Fettbedarf des gesamten Frühstücks!
Da wir unseren Fettbedarf also mit unserer Nahrung weit überschreiten, ist es nicht nötig, sich über einen eventuellen Mangel Gedanken zu machen. Was der Körper wirklich an Energie braucht, enthalten schon die wesentlich hochwertigeren Kohlenhydrate – oder verbrennt Euer Mopped mehr Öl als Sprit? Daher ist es wichtig, an Fett zu sparen! Als Fausregel gilt: „Alles sichtbare Fett weg“ – die unsichtbaren Fette sind bei Weitem mehr als genug, um unseren Muskelmotor zu „schmieren“. Zu viel Öl tut Eurem Motorrad auch nicht gut!
Auch wir sind wassergekühlt
Wie bei Sportenduros, den neueren Reiseenduros und anderen hubraumstarken oder drehfreudigen Motorrädern, ist auch unser Muskelmotor wassergekühlt. Wir haben keinen „einfachen“ Ölkühler, sondern eine hoch empfindliche Wasserkühlung - fehlen uns nur 2% Kühlflüssigkeit, vermindert sich unsere Leistungsfähigkeit, die Versorgung der Muskelzellen mit Nährstoffen (u.a. Kohlenhydrate) wird durch die veränderte Fließeigenschaft des Blutes eingeschränkt, die Unfallgefahr steigt.
So, wie auch der Motor Deines Motorrades bei einem Kühlerleck überhitzt, kann auch unser Körper überhitzen.
Jeder Erwachsene benötigt, auch ohne sportliche Aktivität, 1-2 Liter Wasser (bzw. kalorienfreie Getränke) pro Tag. Hohe Außentemperaturen und Schwitzen in Moppedklamotten erhöhen den Wasserbedarf obendrein sehr schnell. Durst und Kopfschmerzen sind große Warnzeichen des Körpers – erst dann zu trinken ist zu spät – der Kühler ist schon lange leck geschlagen, der Motor hat erste Hitzeschäden davon getragen.
Als „Lieschen-Müller-Motorradfahrerin“ reicht es völlig, genug Mineralwasser zu trinken. Ein Blick aufs Etikett, sofern die Schrift lesbar ist, ist beim Mineralwasser sinnvoll – je mehr Mineralien, desto besser, da wir durch Schwitzen viele Mineralien verlieren, die wir u.a. durch Wasser dem Körper wieder zuführen müssen.
Ein Trinkrucksack ist nicht nur für Enduristen und Rallyefahrer sinnvoll, sogar bei sommerlicher Hitze in Mitteleuropa sollte er bei der „gemütlichen Sonntagstour“ prall mit Wasser gefüllt auf den Rücken.
Wer Schwierigkeiten hat, unterwegs genug zu trinken, macht sich eigene „Trinkregeln“, z.B. „In jedem Dorf 10 Schluck“ oder „alle 50km eine kleine Flasche“. Wer Essen bestellt, bestellt grundsätzlich immer ein großes Getränk dazu – das größtmögliche – auch, wenn das eine 1,5l Wasserflasche bedeutet. Beim Trinken gilt wirklich: Supersize!
Zum Frühstück gibt es auch mehr als das Tässchen Kaffee – auch nachts verliert der Körper über Atem und Schweiß viel Flüssigkeit. Das Kondenswasser am Außenzelt beim morgendlichen Zeltabbau kennen alle Camper – ein Teil davon stammt aus unserer Atemluft und muss natürlich gleich nachgefüllt werden. Beim Frühstück, also beim „Tanken“, nicht den Wassertank vergessen!
Teil 1: Wie funktioniert eigentlich so ein Muskelmotor?
Teil 2: Komplexe Kohlenhydrate – Super Plus für den Muskelmotor!
Teil 3: Eiweiß - meist überschätzt
Text: Silke Wissing



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