
Mein Mann macht den Führerschein
Als mich im letzten Jahr der Bike-Bazillus erwischt hat, war mein Mann als Nicht-Biker recht zurückhaltend. Er fand es klasse zu sehen wieviel Spaß mir das Cruisen macht, aber es sah so aus, als wenn er gegen den Bazillus resistent wäre. Vielmehr war für ihn die Zeit in der ich unterwegs war, erholsam und entspannend. Ich fand das durchweg praktisch, denn wir haben drei Hunde und um die musste ich mir immer keine Gedanken machen, während ich durch die Kurven gesaust bin. Ich fand es zwar schade all die schönen Plätze ohne ihn zu entdecken, aber alles in allem passte die Aufteilung.
Letzte Woche hat er sich zum Crash-Kurs im Juni angemeldet. Führerschein in 10 Tagen und nach bestandener Prüfung soll es gleich auf eine kleine Spritztour mit seinem neuen Bike gehen.
Ich freue mich riesig! Und doch ... bisher bin ich, selber noch Frischling, entweder alleine oder mit meinem sehr erfahrenen Bike-Partner Wolfgang gefahren. Wie wird es sein, wenn zwei Anfänger losziehen? Ist das sinnvoll? Gucken wir uns dann die Fehler voneinander ab? Ist das egal? Viele Fragen und – noch – keine Antworten.
Würde ich jetzt all den Fragen in meinem Kopf und all den Unsicherheiten nachgeben, würde ich in eine ziemlich unschöne Gedankenspirale geraten. Eine Gedankenspirale, die alle Vorfreude zunichte machen könnte. Ich muss dann immer an das Buch von Paul Watzlawick „Anleitung zum Unglücklichsein“ denken. (Ürigens, sehr empfehlenswert!) Denn solche Gedanken führen einfach nirgendwo hin. Sie haben eher das Potential der ideale Nährboden für Streit zu werden.
Darum habe ich einen anderen Weg gewählt: Ich habe mit meinem Mann über meine Bedenken gesprochen. Und siehe da: Er hat sich bereits die gleichen Gedanken gemacht. Er will auf jeden Fall zuerst alleine fahren und ich soll meine Touren mit Wolfgang auch weiterhin machen. Wieder mal ein Beispiel dafür, dass Reden wirklich hilft. Und zwar am besten gleich und nicht erst wenn im Juni der Prüfungstermin ansteht.



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