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Die Produktion: Handarbeit
Reifen ohne Gürtel werden im 1-Stufen-Aufbauverfahren hergestellt, da sich alle Teile nacheinander zusammen fügen und gemeinsam in Form bringen – bombieren – lassen. Reifen mit Gürtel sind schwieriger zu produzieren, denn die Fäden des Gürtels sind gedreht und würden sich beim Bombieren stauchen, was den Reifen unbrauchbar macht. Deshalb werden Gürtelreifen in einem 2-Stufen-Aufbauverfahren hergestellt.
Die Reise beginnt in der Vorkonfektion. Dort entstehen die einzelnen Bestandteile wie Lauffläche, Karkasse und Wulst. Endlose Gummibänder und Stahlseile durchlaufen die Produktionshalle. Ein markanter Gummigeruch begleitet uns den ganzen Tag. Es ist warm in der Halle.
Die äußere Schicht des Reifens, die später die Lauffläche sein wird, ist im Urzustand eine Gummibahn, deren chemische Zusammensetzung ausschlaggebend für den Grip und damit top secret ist. Während eine breite, klebrige Stoffbahn zügig von einer Maschine eingesaugt und mit einer anderen Bahn verklebt wird, schneidet ein Arbeiter diese ab und beginnt mit einer neuen Bahn. Die Karkasse für eine Reifendimension ist im Entstehen. Beide Teile verschmelzen zu einem weiteren Band, werden beschriftet und zur nächsten Station befördert. An einem anderen Platz fertigen Arbeiterinnen die Wulst, d.h. mit drei Handgriffen werden Stahlkern und der Füller zusammengefügt.
Wir gehen weiter in die Konfektion. Hier kommen die halbfertigen Rundlinge an. Der Karkasse werden ihre stabilisierenden Reifenwülste verpasst. Die Reifenlauffläche kommt anschließend über die Gürtellage. Dies erledigt eine raffinierte Maschine. Sie schlägt die Enden der Karkasse nach innen. Zwei Airbags stülpen die Lagenenden um den Wulstkern. Ein Roboterarm übernimmt den Rohling, so dass der Stahlgürtel gewalzt werden kann. Nun ist der Reifen als solcher erkennbar und wandert in die nächste Produktionsstufe: die Vulkanisation.
Hitze und Druck geben dem Reifen seine endgültige Form. Bei der Vulkanisation im Backofen bekommt der Reifen auch sein Profil – und auch die kleinen Gummihärchen an den Außenseiten. Die Endkontrolle ist die letzte Station. Hier werden überflüssige Gummifäden manuell entfernt und Reifen mit eventuellen Schäden aussortiert.



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