
Auch Motorradbekleidung braucht Pflege
Hochwertige Motorradbekleidung ist meist teuer. Damit sie lange Aussehen und Funktionalität behält, braucht sie Zuwendung in Form von Reinigung und Pflege. Sollte dies im Herbst versäumt worden sein und die Schutzklamotten sind im Schrank verschwunden, kann man die Reinigung auch noch vor Saisonbeginn erledigen.
Leder
Rennfahrer tun es gern. Sie stopfen ihren verschwitzten, Fliegen übersäten Einteiler einfach in die Waschmaschine, geben Feinwaschmittel dazu und schalten bei 30 Grad auf Schonprogramm. Die meisten Lederkombis überstehen die maschinelle Behandlung unbeschadet, bei neueren Handschuhen soll der Waschgang vor dem Tragen gar ein Abfärben bei Regen verhindern. Wer die sichere Seite bevorzugt – vor allem wenn kein Bekleidungssponsor zur Verfügung steht – greift zu Seife und Schwamm. Das sollte unbedingt einmal im Jahr geschehen, sonst wird das Leder spröde, die Farben verblassen und die Poren verstopfen.
Im Handel gibt es allerlei spezielle Reinigungsmittel zu kaufen, doch viele Motorradbekleidungshersteller empfehlen Hausmittel wie Spüli oder Kernseife. Auf keinen Fall starke Fußbodenreiniger oder Waschbenzin verwenden. Sie zerstören nicht nur die Farbe, sondern auch die Struktur des Leders. Es verliert seine Dehnbarkeit und kann im Falle eines Falles reißen.
Im ersten Reinigungsschritt die Oberfläche anfeuchten. Dazu eignet sich beispielsweise ein Handsprayer für Pflanzen. Danach mit einem weichen Schwamm die Seifenlauge auftragen und den Schmutz vorsichtig mit kreisenden Bewegungen lösen. Ist die Kombis sauber, sollte man sie mit einem Handtuch trocken reiben und sofort mit der Pflegebehandlung beginnen. Wartet man damit, bis das Leder zu trocken ist, werden die Poren nur oberflächlich versiegelt. Gerade im feuchten Zustand aber sind die Poren besonders aufnahmefähig.
Spezielles Lederpflegeöl auf ein weiches Tuch geben und in die Bekleidungsoberfläche einmassieren. Anschließend in einem gut gelüfteten Raum zum Trocknen aufhängen, die Nähe zu Sonne oder Heizung meiden. So kann die Feuchtigkeit verdunsten, während das Öl in die Poren zieht und das Leder geschmeidig hält. Fette sind nur wenig geeignet, dem Leder seine Geschmeidigkeit zurückzubringen, sondern sind lediglich gute Wasserabweiser. Dünn aufgetragen verkleben sie nicht die Poren, die zweite Haut kann weiterhin atmen und die Nässe perlt bei der Fahrt ab. Ob dabei Lederfett mit Bienenwachs, Melkfett oder Vaseline zum Einsatz kommen, ist egal, das Motto der Lederfettung heißt: mäßig, aber regelmäßig.
Hydrophobiertes Leder
Hydrophobiertes Leder ist durch aufwendige Gerbprozesse wasserabweisend gemacht worden, deshalb darf es ausschließlich mit Pflegemittel behandelt werden, die auf diese Eigenschaft zugeschnitten sind. Allround-Lederfette sind tabu. Das Gleiche gilt für Velours- oder Nubukleder. Nachdem die speckig gewordene Oberfläche mit einem Krepptuch wieder aufgeraut wurde, sorgen spezielle Sprays sorgen hier für fachgerechte Pflege.
Innenfutter und Protektoren
Braucht das Innenfutter ebenfalls eine Reinigung und lässt es sich nicht aus der Kombi entfernen, wandert der Lederanzug am besten komplett in eine Badewanne mit lauwarmem Wasser und pH-neutraler Waschlotion. Für die ‚Innereien’ keine Geschirrspülmittel einsetzen, denn ihre Rückstände können allergische Reaktionen auslösen.
Stecken die Protektoren in öffenbaren Taschen, die Schützer herauspulen. Sind sie aus Schaumstoff und eingeklebt, werden sie nach der Wässerung einfach ausgewrungen. Nachdem die Lederkombi gründlich gespült wurde, sie wie oben beschrieben trocknen, pflegen und aufhängen.



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