
Für Frauen ist das nichts - hieß es früher bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man
Nein, man muss es nicht gesehen haben. Aber ein Erlebnis fürs Leben ist sie schon, die Tourist Trophy (TT) auf der Isle of Man (IoM). Das berühmt-berüchtigte Rennen auf dem Sneafell Mountain Course. Das wiederum ist die älteste Rennstrecke der Welt, die immer noch befahren wird. Eine öffentliche Straße, die während der Trainings und Wettbewerbe für den normalen Verkehr gesperrt wird. Sie führt durch zahlreiche kleine Ortschaften sowie die beiden Städte Douglas und Ramsey, an Hauswänden, Gartenmauern und Laternenmasten vorbei. Den momentanen Rundenrekord hält Michael McCunnings mit durchschnittlich 132,701 Meilen / 213,562 Kilometer pro Stunde.
Fast jedes Jahr stirbt mindestens ein Teilnehmer bei der TT und es gibt immer wieder Gerüchte, dass die Rennen gestoppt werden. Aber ich glaube, dass die Menschen auf der Isle of Man sich selbst nicht vorstellen können, dass es keine Tourist Trophy mehr gibt. Immerhin findet das Rennen bereits seit 1904 auf der Insel statt. Es gibt also niemanden, der sich an eine Zeit ohne TT erinnern könnte.
Im Manx Museum in Douglas war dieses Jahr eine Sonderausstellung unter dem Motto History of Heels, über die Frauen in der Geschichte der TT, als Fahrerinnen, Beifahrerinnen oder in der Organisation, als Streckenposten und bei der medizinischen Versorgung. Kate Martin beispielsweise ist als Mechanikerin ihres Bruders Guy bekannt geworden. Und Fran Crebbin bindet die Lorbeerkränze für die Sieger.
Kurios: Die Ausstellung bestand ausschließlich aus gedruckten Wandtafeln und handgeschriebenen Zetteln von Besuchern. Andere Exponate, etwa die Motorräder oder die Kleidung der Fahrerinnen, gab es leider nicht. Damit wirkte der große Raum seltsam leer und leblos und ich musste mich regelrecht zwingen, die Tafeln anzusehen. Dabei war ich extra wegen dieser Ausstellung gekommen. Nebenan standen unter anderem die Rennmaschinen von Joey Dunlop und Maik Hailwood.



Unterwegs Aktuell
- 1 von 7
- ››
Kommentare
Irgendwann mal: TT
Herzlichen Dank für den spannenden Bericht über die TT und insbesondere die Frauen der TT. Es ist unglaublich, welche enormen Geschwindigkeiten an der TT gefahren und welche Risiken in Kauf genommen werden. Auch dieses Jahr war das Risiko leider wieder für einige der Fahrer zu gross, sie mögen in Frieden ruhen. Dennoch kann ich mich je länger je weniger der Faszination dieses Wahnsinns entziehen. Somit rückt der Punkt "TT besuchen" auf meiner To do Liste recht rassig nach oben. Mit den tollen Infos geht's nun noch schneller. Es lebe der Wahnsinn! Silke Kemnitz Präsidentin kultur & kilometer, Frauen-Töffclub